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Verhaltensnote als Grund für das Sitzenbleiben
Das beabsichtigt Italien

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30.09.2024 – Die Zerstörung von Schuleigentum und aggressives Verhalten gegenüber Mitschülern oder Lehrkräften werden in Italien künftig ernsthafte Konsequenzen haben. Am Mittwoch verabschiedete das Parlament ein entsprechendes Gesetz. Demnach müssen die Schulen eine Verhaltensnote einführen, die das Sozialverhalten bewertet – und diese Note hat auch Einfluss auf die Versetzung.

Gesetzlich vorgeschriebene Strafarbeiten

In Italien werden die Noten auf einer Skala von 0 bis 10 vergeben: 0 bis 5 sind „negative“ Noten, während 6 bis 10 als „positiv“ gelten. Wer ab der Mittelstufe eine 5 oder schlechter als Verhaltensnote erhält, wird nicht versetzt. Die Regierung möchte damit für mehr Disziplin in den Schulen sorgen.

Bereits eine 6, also eine Note besser, hat Konsequenzen: Schülerinnen und Schüler, die diese Note erhalten, sind verpflichtet, eine Strafarbeit zu schreiben, in der es um „aktive und unterstützende Bürgerschaft“ geht – so ist es jetzt gesetzlich festgelegt. Um den bestmöglichen Schulabschluss zu erreichen, müssen die Jugendlichen zudem mindestens eine 9 im Verhalten erzielen.

Sozialstunden für mehr Respekt 

In Italien können Schülerinnen und Schüler aus disziplinarischen Gründen vorübergehend vom Unterricht ausgeschlossen werden. Während dieser Zeit sollen sie sich anderweitig in der Schule engagieren. Wer mehr als zwei Tage Schulverbot erhält, muss in externen Einrichtungen Sozialstunden ableisten.

Mit dieser Regelung wird „der Respekt gegenüber Menschen und öffentlichen Gütern in den Vordergrund gerückt“, erklärt der italienische Bildungsminister Valditara in einer Stellungnahme, „die Autorität der Lehrkräfte wird wiederhergestellt“.

Politisches Statement der Regierung? 

Die Regierung von Giorgia Meloni gilt als streng rechts und hat bereits zuvor härtere Strafen für Jugendliche eingeführt. 

Im vergangenen Jahr wurden die Vorschriften für Straftäter ab 14 Jahren verschärft, was zu schnelleren U-Haft-Anordnungen führte. Auch im Schulbereich verfolgt die italienische Regierung seit geraumer Zeit das Ziel, für mehr Ordnung zu sorgen. Seit etwa einem Jahr können Eltern sogar strafrechtlich belangt werden, wenn ihre Kinder die Schule schwänzen.

Kopfnoten sind in Deutschland bereits seit längerem umstritten; nur in wenigen Bundesländern werden sie noch vergeben. In Nordrhein-Westfalen gab es Kopfnoten für kurze Zeit zwischen 2007 und 2010, bis die damalige rot-grüne Landesregierung sie abschaffte, da sie diese Methode als „pädagogisch falsch“ erachtete.